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07.04.24 / Weiches Begräbnis von Fang Fang erzählt anhand einer Familiengeschichte über die Zeit der Landreform und der Kulturrevolution in China. Eine junge Frau wird halbtot aus einem Fluss gezogen. Ihr Gedächtnis ist wie ausgelöscht. Später heiratet sie ihren Retter. Der Sohn der beiden versucht die Geschichte seiner Eltern zu erforschen. Er stellt sich die Frage, ob es ein Recht auf Vergessen gibt. Ein erschütternder und zugleich einfühlsam und spannend erzählter Roman. Sehr lesenswert! (e.)

 

07.05.23 / Das Leben eines Anderen von Kelichiro Hirano erzählt von einem Mann in den Dreissigern, Vater, Ehemann und Scheidungsanwalt, der sich in seinem Leben festgefahren fühlt. Durch eine Begegnung und entsprechende Recherchen findet er heraus, dass ein komplexes System existiert, das die Möglichkeit zum Identitätstausch bietet. Der Roman faszinierte mich, verlangte jedoch konzentriertes Lesen, um den Erzählsträngen folgen zu können. (e.)

 

15.11.22 / Lektionen von Ian McEwan ist ein überzeugendes und reifes Buch über das Leben mit seinen Anforderungen und unbeantwortbaren Fragen. Was ist ein geglücktes Leben? Für mich ist dieses Buch McEwans reichster Roman. (e.)

 

13.10.22 / Die Inseln von Amitav Ghosh handelt von einem indischen Antiquar, der in den USA lebt. Dieser erfährt bei einem Besuch in seiner alten Heimat Kalkutta von einer bengalischen Sage, die sich als roter Faden durch das Buch zieht. Er verbindet die fantastische Reise der Sagenfiguren mit der Flüchtlingsbewegung und dem Klimawandel der Gegenwart.
In der Folge las ich Glaspalast, ein früheres Werk von Amitav Ghosh. Das Buch erzählt die Geschichte Birmas als umfangreichen Generationenroman. (e.)

 

07.08.22 / Piranesi von Susanna Clarke ist ein geheimnisvoller, faszinierender Roman, der in einer labyrinthartigen Welt spielt. Ein überraschendes Lesevergnügen. Tipp: Anregend und interessant über den Architekten Piranesi (*1720) zu recherchieren und seine Kupferstiche anzuschauen. (e.)

 

29.05.22 / Erschütterung von Percival Everett erzählt von einem Ehepaar, das seine Tochter verliert und sich in seinem Schmerz auseinanderlebt. Eine berührende Geschichte
Mich hat sein früheres Buch Ich bin nicht Sidney Poitier (Paperback 2014) sehr begeistert und beeindruckt. Die grandiose Satire spielt mit Szenen aus alten Filmen, mit Verwechslungen und Parodien um den Schauspieler Poitier, mit glaubwürdigen und unglaubwürdigen fantastischen Begebenheiten. (e.)

 

04.05.22 / Ein anderes Land von James Baldwin ist eine Bereicherung. Einfühlsam, genau und in poetischen Bildern schreibt er über schwierige Themen wie Rassismus und Homosexualität in der amerikanischen Gesellschaft. Obwohl in den 60ern erschienen, passt das Buch in Bezug auf die Themen perfekt in die heutige Zeit. Es lohnt sich, mehr von dieser beeindruckenden Persönlichkeit zu lesen. (e.)

 

20.02.22 / Wem das Panorama der Geschichten in Mädchen, Frau, etc. gefallen hat, wird auch gerne Manifesto. Warum ich niemals aufgebe die Lebensgeschichte von Bernardine Evaristo lesen. Beeindruckend, wie unbeirrt und mit viel Durchhaltewillen sie ihren Weg gegangen ist und geht. (e.)

 

11.02.22 / In Aufbrechen erzählt Tsitsi Dangaremba die Geschichte eines afrikanischen Mädchens in Simbabwe, das seine Familie verlässt, verlassen muss, um eine gute Bildung zu erhalten. Nach dieser berührenden Lektüre wollte ich mehr von der Autorin lesen. Überleben schildert die harten Lebensumstände des Mädchens als erwachsene Frau. Erzähl- und Sprachstil sind in diesem Roman anders. Einmal daran gewöhnt, überzeugte mich das Buch. (e.)

 

08.01.22 / In Der bittere Weg beschreibt Ella Maillart ihre Reise mit Annemarie Schwarzenbach nach Afghanistan. Aussergewöhnlich, dass 1939 zwei Frauen, Journalistin und Schriftstellerin, im Auto dieses Abenteuer wagten. Auf der Suche nach weiteren Lesevergnügen ähnlicher Art stiess ich auf Die Erfahrung der Welt von Nicolas Bouvier. In den 50er-Jahren fuhren zwei Künstler im Topolino via Türkei und Iran nach Afghanistan. Die abenteuerliche Reise dauerte fast zwei Jahre. Unverständlich, dass die spannende Reportage nur schwer einen Verleger fand. Heute gilt sie als Standardwerk der Reiseliteratur. (e.)

 

19.06.21 / Klara und die Sonne Die anfängliche Skepsis, dass mich eine künstliche Intelligenz als Figur kaum faszinieren, geschweige denn meine Sympathie gewinnen könnte, hat sich beim Lesen ganz schnell aufgelöst. Wie fast alle Romane von Kazuo Ishiguro hat mich auch diese Geschichte gefesselt. (e.)

 

19.06.21 / Radetzkymarsch habe ich als Folgelektüre zu «Ein Mensch wird» von Alma M. Karlin gelesen. Der Roman von Joseph Roth stammt aus der gleichen Zeit und Region. Anhand einer Familiengeschichte wird der Zerfall der k. u. k. Monarchie erzählt. Ein grosses Lesevergnügen! (e.)

 

15.10.20 / Streulicht von Deniz Ohde ist sehr lesenswert und berührend. Die Protagonistin, Tochter einer türkischen Mutter und eines deutschen Vaters, wächst am Rand einer Industriezone auf. Der Vater ist ein Messie, die Mutter kann nichts ausrichten und verlässt die Familie. Das Mädchen/die junge Frau ist auf sich selbst gestellt. In der Schule will ihr nichts gelingen und sie glaubt, es liege an ihr. Die Sprache ist sperrig, man erfährt vieles nur bruchstückhaft. Eine Art Sprachlosigkeit spiegelt den Zustand der Protagonistin. (e.)

 

13.10.20 / In Afropäisch schreibt Johny Pitts über seine Reisen in europäische Städte mit dem Ziel, die schwarzen Communities kennenzulernen, zu verstehen und zu analysieren. Gescheit, direkt, oft auch mit ironischer Distanz geschrieben, Aktuelles und Historisches in einer ansprechenden Mischung. (e.)

 

6.10.20 / Im Roman Das Erbe erzählt Lilli Gruber vom Leben ihrer südtiroler Familie am Anfang des letzten Jahrhunderts und über die einschneidenden politischen Ereignisse zu jener Zeit. Den Menschen blieb damals die Wahl zwischen Faschismus und Nazitum, man wurde zum "Dableiber" oder "Optanten", ob man wollte oder nicht.
Die gleiche Epoche und Problematik kommt im Roman Ich bleibe hier von Marco Balzano zur Sprache. Dort erfährt man zusätzlich die Geschichte des Stausees bei Reschen. Gut und spannend geschrieben. (e.)

 

23.5.19 / Bücher, die einzelne gelesen haben: Sie kam aus Mariupol von Natascha Wodin. In dieser literarischen Recherche erzählt die Autorin über die Suche nach der Geschichte ihrer Mutter, die als Ostarbeiterin im Dritten Reich ein hartes Schicksal erlitten hat.
Balg von Tabea Steiner ist ein Roman über ein erhofftes Familienidyll, das nicht existieren kann. Es ist die schwierige Geschichte eines Kindes zwischen Erwachsenen.

 

13.12.18 / Einzelne von uns empfehlen die folgenden Bücher:

Wer wir waren – Zukunftsrede von Roger Willemsen. Unsere Gegenwart aus der Zukunft betrachtet.

Der 3. Schimpanse – Evolution und Zukunft des Menschen von Jared Diamond. Er schreibt daüber, wie sich der Mensch als eine Säugetierart von vielen in relativ kurzer Zeit zum Eroberer der Welt aufschwingt. Das Buch ist 512 Seiten dick.

Kollaps – Warum Gesellschaften überleben oder untergehen ebenfalls von Jared Diamond. Hier forscht der Autor auf 700 Seiten nach den Mustern und Warnsignalen, die zum Untergang von Kulturen führen.

 

Patria von Fernando Aramburu, ist ein Roman aus Spanien über Schuld und Vergebung, Freundschaft und Liebe. Er beschreibt, wie Terrorismus den Kern einer Gemeinschaft angreift und wie lange es dauert, bis die Menschen wieder zueinander finden. Für unsere Gruppe ist dieser lesenswerte Roman mit 768 Seiten leider zu umfangreich.

 

16.11.17 / Hedy: Jenny Nordberg ist Journalistin und hat über Mädchen recherchiert, die als Söhne aufwachsen, um im Leben eine bessere Chance zu haben: Afghanistans verborgene Töchter

 

Elisabeth: Xiaolu Guo erzählt in Es war einmal im fernen Osten ihre eigene Lebensgeschichte und lässt die Biografien ihrer Grosseltern und Eltern einfliessen. So erhält man einen guten geschichtlichen Überblick von der Feudalzeit bis ins heutige China.

 

20.10.17 / Hedy: Eva schläft von Francesca Melandri (Original ital. Eva dorme), eine Geschichte, die zum Teil in Südtirol spielt.

Ursina: Mustopf von Béatrice Schärli-Corradini, ein historischer Roman aus der Reformationszeit im Engadin.

Elisabeth: Der Gott der kleinen Dinge, Roman von Arundathi Roy, eine magische und aufwühlende Geschichte, die in Indien spielt.

Margit: Die unbekannte Mitte der Welt von Tamim Ansary, Globalgeschichte aus islamischer Sicht / Destiny disrupted, a history of the world through islamic eyes.

 

18.8.17 / Elisabeth: Spannende ungewöhnliche Lektüre: Die Vegetarierin von Han Kang. Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzält: Ehemann, Schwager und Schwester der Protagonistin. Der Schwager verbündet sich mit ihr und lebt seine irrationale Seite aus, die Schwester betreut sie und will sie gesellschaftsfähig erhalten. Der Ehemann löst sein Problem mit der Scheidung. Das Buch regt zum Nachdenken über Lebenswunsch und -willen an. Fragen nach der Urteilsfähigkeit kommen ins Spiel.

 

16.4.17 / Elisabeth: Wer Lust hat etwas Neues zu lesen, hier ein Vorschlag: Immer ist alles schön, 256 Seiten, Roman von Julia Weber, einer jungen Schweizer Autorin mit einer eigenwilligen Sprache und Erzählperspektive (ist als E-Book erhältlich).

 

7.10.16 / Elisabeth: Wenn jemand Island vertiefen möchte, kann ich Möwengelächter von Kristin Marja Baldursdottir empfehlen, eine Gegengeschichte zum gelesenen Im Schatten des Vogels.

 

15.10.15 / Margit: Für den 5. Nov. lesen wir Die Glücklichen von Kristine Bilkau. Sie hat den diesjährigen Franz-Tumler-Literaturpreis erhalten, der alle zwei Jahre in Laas vergeben wird. Wer will kann auch noch von Petra Kaufmann, Nie wieder Frühling lesen. Dieses Buch hat beim gleichen Wettbewerb den Publikumspreis erhalten.

 

02.08.15 / Elisabeth: Mein Weg durch Himmel und Höllen – das Abenteuer meines Lebens, von Alexandra David-Néel ist verfilmt worden. Man kann den Film auf youtube in französischer Sprache finden. Das ist wieder mal ein Tipp von Nicole.

 

28.01.15 / Daniela: Lesenswert Nächste Woche, vielleicht von Alberto Nessi, "...der uns daran erinnert, dass es immer die Strassen vor dem Haus sind, die uns weit weg tragen, denn ’jeder Fuss möchte Flügel sein’".

 

26.01.15 / Elisabeth: Ich habe den Roman Das Tiefland von Jhumpa Lahiri gelesen und bin beeindruckt. Sie erzählt die Geschichte von zwei indischen Brüdern, der eine schliesst sich einer Terrorgruppe an, der andere emigriert nach Amerika. Für mich war der Roman eine Horizonterweiterung/ neue Perspektive und passt als Nachfolgelektüre zu Bewohnte Frau von Gioconda Belli und zu Americanah von Adichie, zwei Bücher, die wir ja gelesen und diskutiert haben.

 

21.01.15 / Viele weitere Lesevorschläge aus unserer Runde:

Daniela: Nicole Ballschun, Ada liebt.

Christiane: A. Herdan-Zuckmeyer, Die Farm in den grünen Bergen und Das Scheusal - Geschichte einer sonderbaren Erbschaft. Isabell Nadolny, Ein Raum wächst übers Dach.

Dagmar: Roland Buti, Das Flirren am Horizont. Angelika Overath, Flughafenfische.

Margit: Jenny Erpenbeck, Heimsuchung. Jaume Cabré, Das Schweigen des Sammlers.

 

10.10.14 / Daniela: Noch ein Lesevorschlag aus Finnland Das Dorf der Wunder von Roy Jacobsen

 

10.10.14 / Elisabeth: Lesevorschläge in Hinblick auf die Lesung von Tim Krohn. z. B. Aus dem Leben einer Matratze bester Machart, Vrenelis Gärtli oder Quatemberkinder.

 

24.09.14 / Daniela: ich habe das Buch Bäume fliehen nicht von Verena Stössinger aus der Bibliothek mitgenommen. Eine spezielle Sprache und immer wieder überraschend. "Wer keine grossen Bäume um sich hat, schaut viel zu selten in den Himmel". Ist das nicht wundervoll – und wahr.

 

18.06.14 / Zu unserem nächsten Thema Südamerika schlägt uns Margit als Ergänzung eine junge Schriftstellerin vor, die Argentinierin Lucía Puenzo, entweder Das Fischkind oder Wakolda. Letzteres ist nicht so leicht verdaulich. Beide Romane wurden auch verfilmt, Wakolda läuft zurzeit noch in Zürich im Kino.
Ein weiterer Vorschlag Die bewohnte Frau von Gioconda Belli, Jahrgang 1948 und Nicaraguanerin.

 

18.06.14 / Elisabeth: Weitere spannende Bücher aus Nigeria: von Chimamanda Ngozi Adichie, Heimsuchungen, Erzählungen, S. Fischer Verlag und von Seffi Atta, Sag allen es wird gut, Unionsverlag. Ich habe beide gelesen. Die Erzählungen von Adichie sind berührend und von hoher literarischer Qualität. Sehr empfehlenswert.

 

03.05.14 / Elisabeth: Für den 5. Juni stellen wir zwei Bücher zur Auswahl, es lässt mehr Spielraum, was Umfang und Preis betrifft. Als Gemeinsamkeit steht Afrika im Mittelpunkt und dass die AutorInnen über Nigeria schreiben.
AMERICANAH von Chimamanda Ngozi Adichie (geb. 1977) ist in Deutsch noch nicht als Taschenbuch (aber als e-Book) erhältlich. Ich habe das Buch angefangen, es liest sich flüssig und bereitet mir Vergnügen.

Von Chinua Achebe (geb. 1930) empfehlen wir sozusagen als Grundlage und Unterbau für das Verständnis von Nigeria TERMITENHÜGEL IN DER SAVANNE. Es ist als Taschenbuch erhältlich und mit 259 Seiten nicht zu umfangreich.

 

18.02.14 / Nicole: Wer viel Zeit hat, kann sich zur Vertiefung unserer Lektüre DIE REISE DES ELEFANTEN von JOSÉ SARAMAGO für Stunden, Tage, Monate versenken. Könnte sich sogar virtuell auf den Elefantenstuhl aus der Wunderkammer in Kremsmühle setzen.

 

15.11.13 / Elisabeth: Habe das Buch von Nora Iuga Die Sechzigjährige und der junge Mann gelesen und kann es als Ergänzung und Erweiterung unseres Rumänienprojekts empfehlen.

 

25.7.13 / Elisabeth: Falls euch Indien immer noch interessiert, hier ein paar Tipps:

Die Geister Indiens, Ein Kaleidoskop, herausgegeben von Claudia Wenner, Fischer Taschenbuch Verlag. Es sind über 30 Geschichten von indischen Schriftstellern drin, mit Glossar und Kurzporträts. Nur noch wenige Bücher im Handel.

 

Zwischen den Welten Geschichten aus dem modernen Indien, herausgegeben von Cornelia Zetzsche, Insel Verlag. Auch hier eine spanneden Auswahl von über 50 Autorinnen und Autoren, übersetzt aus verschiedenen indischen Sprachen. Mit Glossar und Kurzporträts. ISBN 978-3-458-17314-4

 

15.7.13 / Elisabeth: Habe eben das Buch Zwischen Sehnsucht und Schande von Lisbeth Herger und Heinz Looser gelesen.

Es erzählt die recherchierte Geschichte der Anna Maria Boxler, 1884–1965.

Das ist noch gar nicht so lange her. Informativ und lesenswert, gerade weil wir den Roman über die Indischen Frauenschicksale gelesen haben.

2012 hier + jetzt, Verlag für Kultur und Geschichte, Baden, ISBN 978-3-03919-253-3